Ladelunds Mobilität rückt näher (HN)

Erschienen in den hun am 19.03.2013

Bei einem Frühschoppen stellten sich die Organisatoren den Fragen aus der Bevölkerung zum Pilotprojekt.

LADELUND | Die Planungen zum Bürgerbus werden konkreter – wobei noch nicht alle Voraussetzungen endgültig geklärt sind. Aus diesem Grund initiierte der Vorstand des „Bürgerbus-Vereins Ladelund“ am vergangenen Sonntag ein Frühstück im Kirchspielkrug, um Interessierten die Gelegenheit zu geben, ihre Fragen rund um das Pilotprojekt zu stellen. Eine Zusammenfassung der zehn wichtigsten Fragen mit den Antworten.

Auf welcher Route wird der Bürgerbus fahren?

Antwort: Laut bisherigem Stand der Planung wird er vom Montag bis zum Freitag in der Zeit von etwa 7.30 Uhr bis 18 Uhr in zweistündigen Intervallen von festen Haltestellen in Ladelund aus über die Ortsteile Königsacker und Boverstedt nach Bramstedtlund, Achtrup und Leck fahren und dort das Gewerbegebiet, die Seniorenwohnanlagen, das Erlebnisbad und den ZOB als Anschlussstelle zum Schnellverkehr zwischen Niebüll und Flensburg ansteuern. Vormittags und nachmittags sind je drei Fahrten vorgesehen.

Wird es auch Direktverbindungen zwischen Ladelund und Leck geben?

Voraussichtlich ja: Je eine am Vor- und Nachmittag sind angedacht.

Wer soll den Bus fahren?

Ehrenamtlich tätige Fahrer mit Führerschein der Klasse III (B) nach vorheriger amtsärztlicher Untersuchung und Vorlage eines positiven Führungszeugnisses. Die Kosten der Untersuchung trägt der Verein. Eine Altersbegrenzung ist nicht vorgesehen.

Stehen genügend Fahrer zur Verfügung?

Um auf einen Stamm von 20 bis 25 Fahrern zu kommen, benötigen wir zur Zeit noch acht bis zehn Kraftfahrer/-innen. Ziel ist, diese einmal pro Woche einen halben Tag lang dienstlich einzusetzen.

Wird der Bürgerbus auch an Wochenenden verkehren?

Falls Fahrer zur Verfügung stehen, können eventuell Gelegenheitsfahrten durchgeführt werden, sofern ein Bedarf vorliegt. Darüber wird jedoch erst noch zu entscheiden sein.

Wie sind die Fahrpreise geregelt?

Es werden gestaffelte Preiszonen eingerichtet, über die derzeit mit der Firma Autokraft verhandelt wird.

Welche Vorteile ergeben sich aus der Vereinsmitgliedschaft?

Es ist daran gedacht, für Mitglieder Rabattkarten einzuführen.

Wie soll die Finanzierung des Bürgerbus-Verkehrs vonstatten gehen?

Für die Beschaffung des Busses sind bereits 122 000 Euro durch Zusagen aus den Kreisen der Politik und gewerblichen Sponsoren abgedeckt. Die Betriebskosten sollen aus den Einkünften aus dem Verkauf von Fahrkarten, aus Werbung auf dem Bus und durch Zuwendungen von Sponsoren bestritten werden. Für das erste Jahr hat die VR-Bank bereits 6000 Euro zugesagt.

Wo wird der Bürgerbus untergebracht sein?

Es wird zunächst eine verschließbare Halle angemietet. Langfristig ist angedacht, das Fahrzeug – nach Fertigstellung eines neuen Gerätehauses der FF Ladelund – in deren jetzigem Haus unterstellen zu können.

Was geschieht, wenn der Bürgerbus einmal defekt ist?

Dann wird er so schnell wie möglich repariert. Zwischenzeitlich hilft die Firma Autokraft mit einem Bus samt Fahrer kostenpflichtig aus. Daneben hat sich der Verein zu Betreuung Behinderter in Leck und Umgebung erboten, ihren behindertengerecht gestalteten Bus – ohne Fahrer – auszuleihen.

Gibt es Anfragen aus anderen Gemeinden, das Pilotprojekt Bürgerbus zu übernehmen?

Ja, die gibt es. Es gilt aber zu bedenken, dass jede Gemeinde ihre spezielle Problemstellung aufweist, so dass man das Ladelunder Modell nicht einfach übernehmen kann und jedes Dorf deshalb eine eigene intelligente Lösung finden muss.

Was geschieht, wenn sich herausstellt, dass auf bestimmten Streckenabschnitten überhaupt kein Bedarf vorliegt?

Dann wird der Fahrplan neu überarbeitet. Nach der Erfahrung bestehender Bürgerbus-Vereine müssen Strecken in den ersten Betriebsjahren immer wieder den Gegebenheiten angepasst werden.

von Ulrich Jeß