Die neue Heimat und ein neues barrierefreies Fahrzeug des Bürgerbus-Vereins Ladelund – für die Zukunft ist der Verein gut aufgestellt.
Vorstand und Kooperationspartner: Sie alle und zahlreiche Besucher waren zum Tag der offen Tür gekommen, um eine weiteres Kapitel in der Geschichte des Bürgerbusses Ladelund zu feiern.
Dem Anlass entsprechend war es ein würdiger Rahmen, doch schaut man sich andere Erfolgsgeschichten an, so werden die mit weitaus mehr Tamtam und Getöse gefeiert. Doch wer die Mitglieder des Vereins Bürgerbus Ladelund kennt, der weiß: Sie machen einfach!
Wenn auch einfach nicht gerade einfach war, wie Peter Prechel, zweiter Vorsitzender, im Namen der Vorsitzenden Heike Prechel, erklärte. Sei doch die von Anbeginn selbstauferlegte Maxime „Bürger fahren für Bürger“ nicht immer ganz einfach zu realisieren gewesen. Manche Hürde galt es zu überwinden, naive Vorstellung wurden von der harten Realität eingeholt. Doch heute, nach fast sieben Jahren nach der ersten Idee, habe man viele Gründe, dieses mit all jenen zu feiern, die dazu beigetragen haben, dass es eine Erfolgsgeschichte wurde.
Im Zeitraffer ließ er die Jahre Revue passieren und Ereignisse vor den Augen der Gäste noch einmal aufleben. Ideensammlung, Vereinsgründung, unzählige Vorstandssitzungen, Treffen auf den verschiedenen politischen und wirtschaftlichen Ebenen, bis hin zur Anfangsfinanzierung und der Entscheidung, welchen Bus man kaufe.
Und dann fing die Arbeit vor Ort erst richtig an. Fahrerinnen und Fahrer gewinnen und ausbilden, Fahrstrecke festlegen, Haltestellen einrichten, Fahrplan aufstellen und und und. „Am 14. Juli 2014 war es soweit. Die erste Fahrt fand unter großem Interesse von Presse, Rundfunk, Fernsehen und zahlreichen Fahrgästen statt, so dass bereits an diesem Tag ein Bus nicht ausreichte.
„Schnell wurde klar und man hatte es uns auch gesagt, wir hatten es aber nur schmunzelnd zur Kenntnis genommen, wir leiteten jetzt ein kleines Verkehrsunternehmen“, so Prechel. Viel ist seitdem passiert. Ein zweiter Bus wurde gekauft und ein „Minibürgerbus“ – ein Elektrofahrzeug – kam dazu. Und so habe sich der BürgerBus Ladelund hervorragend entwickelt – und selbst anfängliche Zweifler verstummen lassen. „Einige kommen sogar auf uns zu und sagen, dass sie sich damals geirrt haben“, erklärte der zweite Vorsitzende. Das alles sei ja eigentlich Grund und Anlass genug zu Feiern. Steuere man doch auf den 67 000 Fahrgast zu, und seit diesen Tagen gehört ein neuer barrierefreier Bus zur großen Familie der ehrenamtlich für den BürgerBus Ladelund aktiven Fahrer, dem Wartungsteam und dem Vorstand, so Prechel. Mittlerweile sind es rund 50 Ehrenamtler, die dem Bürgerbus-Verein ein Gesicht geben.
Ein neues Gesicht bekam aber auch Ladelunds altes Feuerwehrgerätehaus, über dessen Rolltoren für alle weithin sichtbar der Schriftzug „BürgerBus“, den Weg zur neuen Heimat weist. Waren die Busse bisher in einem Carport auf dem Gelände der Alten Meierei untergebracht, stehen sie jetzt im umfangreich renovierten Gebäude. Ebenfalls ist dort ein barrierefreies Ein- und Aussteigen über eine neue Rampe möglich.
„Wir alle sind sehr zufrieden und überaus glücklich. Alles ist in einem Gebäude! Es sind überall nur kurze Wege und dennoch ist genug Platz um die Busse herum“, so Peter Prechel, der im Anschluss alle einlud, sich selbst einen Eindruck zu verschaffen und mit ihnen einige gemütliche Stunden zu verbringen. Getreu dem Motto: Geteilte Freude ist doppelte Freude!
Erschienen im am 09.05.2018